Sonntag, 15. März 2009
Sonntag
Heute war auch bei uns auf dem Hof Sonntag. Das bedeutet aber keineswegs, dass die Pferde den ganzen Tag stehen, sondern einfach, dass alles ein bisschen gemächlicher abläuft.
Normalerweise füttere ich am Sonntag etwas später, aber da Mr. President heute aufs Turnier geht mit seiner Reitbeteiligung, musste er schon früher fressen. Deshalb habe ich normal um halb sieben Heu und Stroh gefüttert für alle Pferde. Mr. President wurde dann von seiner Reitbeteiligung noch eingeflochten, damit er auch richtig schick aussieht auf dem Turnier. Um sieben Uhr musste Tanja mit ihm schon losfahren, damit sie um halb acht am Turnierplatz sein konnte. Ich half ihr schnell, alle Utensilien rund ums Pferd ins Auto zu legen und schließlich kam auch Mr. President auf den Anhänger. Er ist hinsichtlich des Verladens schon ein alter Hase und geht immer problemlos auf den Hänger.
Die Sonne schien heute schon wunderschön, deshalb habe ich alle Pferde gleich auf die Weide gebracht. Langsam wird es Frühling und man kann sie immer länger draußen lassen. Das Misten konnte heute aber etwas länger warten, deshalb habe ich erst mal selber gefrühstückt.
Nach dem Frühstück musste ich dann aber an die Arbeit gehen und die Ställe frisch einstreuen. Die sind leider am Sonntag genauso dreckig wie unter der Woche! Heute ging das alles aber ziemlich schnell. Meistens brauche ich nur eine Stunde für alle Boxen.
Da das Wetter heute so schön war, wollte ich unbedingt ins Gelände. Begonnen habe ich deshalb mit Ditlena. Sie geht sehr gerne ins Gelände, weil sie dort ihrem Temperament freien Lauf lassen kann. Gestern habe ich mit ihr viele Dressurübungen gemacht, deshalb sollte es heute nur ein kurzer Ausritt zum Auspowern werden. Eine knappe Dreiviertelstunde war ich unterwegs.
Danach sattelte ich Hyazinth. Auch er musste gestern im Training hart arbeiten, deshalb war heute nur ein lockerer Ausritt angesagt. Mit Hyazinth kann man wundervoll über Felder galoppieren. Er heizt sich nicht auf, sondern ist eher der gemütliche Typ und nimmt es ruhiger. Mit ihm habe ich sehr großen Spaß am Ausreiten, weil ich dann selber immer ein bisschen abschalten kann. Er wird immer sehr schnell locker, sodass man sich wunderbar von seinen schwungvollen Bewegungen tragen lassen kann. Im Galopp lasse ich ihn oft am langen Zügel laufen, damit er sich so richtig gut strecken kann. Da er so ausladende Gänge hat, sind Geländeausritte sehr wichtig für ihn. Das 183cm-Pferd kommt in der Halle oder auf dem Platz fast nie zum vollen Tempo, weil die Seiten viel zu schnell wieder enden. Im Gelände kann er seine schwungvollen Gänge voll ausnutzen und gewinnt ordentlich an Boden. Hyazinth ist schon so gut wie fertig ausgebildet, deshalb muss er auch nicht jeden Tag Dressurtraining haben. Er hat den Ausritt heute sehr genossen, da er viel abgeschnaubt hat und sehr zufrieden lief.
Nach den beiden legte ich eine kleine Reitpause ein und ging mit der trächtigen Dakota und mit Pamina Blue spazieren. Die beiden sind sehr ruhig und man kann problemlos mit ihnen gemeinsam spazieren gehen. Mit Dakota kann man sogar Fahrrad fahren gehen, die trabt dann ganz munter nebenher. Aber jetzt ist sie ja tragend und muss es ruhig nehmen. Pamina geht es eigentlich gut und ihr hat der Spaziergang auch gut getan. Weil sie so brav war, habe ich sie noch eine Weile auf ein kleines Grasstück gestellt, wo sie nicht zu sehr toben kann. So konnte sie ein bisschen weiden, aber ihre Verletzung schonen. Piranha habe ich dazugestellt, dann ist sie besonders ruhig.
Alizee habe ich ja gestern geritten, die hatte heute definitiv einen freien Tag. Als junges Pferd darf sie auf keinen Fall überfordert werden, deshalb lief sie heute eine halbe Stunde in der Führanlage und ging dann wieder auf die Koppel. Die Koppel ist für sie sehr wichtig. Ich stelle sie extra immer auf die Koppel neben einer Landstraße, weil sie sehr ängstlich und schreckhaft ist. Wenn da mal ein Traktor vorbeifährt oder schreiende Kinder mit ihren Fahrrädern unterwegs sind, desensibilisiert das Alizee hoffentlich.
Cayenne habe ich auch in die Führanlage geschickt und eine halbe Stunde laufen lassen. Danach habe ich sie ebenfalls auf die Koppel gestellt zu Alizee. Die beiden verstehen sich sehr gut und stehen immer zusammen. Auch Cayenne braucht ein bisschen Bewegung, deshalb kam sie auch in die Führanlage. Wenn sie nur auf der Koppel steht, ist sie am nächsten Tag fast nicht zu reiten.
Zum Schluss habe ich noch Milord gearbeitet. Aufgrund seiner Kolikanfälligkeit muss er jeden Tag bewegt werden, so oder so. Er braucht immer sehr lange, bis er aufgewärmt ist, aber es ist wichtig, dass man sich diese Zeit nimmt. Heute habe ich ihn fast eine Stunde an der Longe gearbeitet. Er hat sehr gut mitgearbeitet und konnte sich gut entspannen. Bei ihm arbeite ich auch oft mit der Doppellonge. Überhaupt longiere ich junge Pferde sehr oft. Die meisten davon können durch reines Longentraining schon fast eine A-Dressur gehen. Obwohl Milord kein Jungpferd mehr ist, longiere ich ihn sehr oft. Er kann sich an der Longe besser vorwärts-abwärts dehnen als unter dem Sattel. Heute habe ich noch einige Cavalettis und Stangen benutzt, damit er seinen Takt verbessern kann. Das hat er auch sehr gut gemacht. Langsam wird er immer sicherer.
Ansonsten war der Tag heute nicht so spektakulär. Ich habe noch einige Decken und Schabracken gewaschen und wieder alles neu aufgefüllt (Futterwagen, Heuballen etc.) für die kommende Woche.
Mr. President war übrigens erfolgreich gewesen in seiner L-Dressur, er war platziert worden auf dem 4.Rang.
Nachher muss ich noch die Trainingspläne für die Pferde zusammenstellen, damit ich weiß, was nächste Woche gemacht werden muss.

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