Dienstag, 17. März 2009
Von Longieren bis Gamaschen kaufen
Montag
Wie immer habe ich heute gefüttert und gemistet. Allerdings konnten die Pferde heute nicht gleich auf die Koppel, weil der Hufschmied gekommen ist. Zum Glück brauchen alle Pferde immer etwa gleich oft neue Hufeisen oder müssen zum Ausschneiden. Piranhas Hufe schneide ich immer selber aus. Hyazinth und Cayenne waren heute nicht beim Schmied, weil ihre Eisen noch eine Weile halten.
Mein Training hat heute deshalb mit Hyazinth begonnen. Der Ausritt gestern hat ihm sehr gut getan und er wurde schnell locker. Heute habe ich mit ihm Schritt-Galopp und Galopp-Schritt Übergänge trainiert. Durch seine enorme Größe ist es sehr schwer, dass er so viel Gewicht auf die Hinterhand nimmt, wie ich gerne hätte. Das Angaloppieren ist dann immer sehr schwungvoll und bergauf ausgerichtet im Vergleich zu einem normalgrossen Pferd. Davon darf ich mich aber nicht täuschen lassen. Hyazinth hat aber ganz gut mitgearbeitet und die Übergänge gut gemacht. Zum Schluss habe ich noch einige Traversalen geübt, sowohl im Trab als auch im Galopp. Dabei entspannt er sich immer sehr und läuft sehr flüssig.
Für Cayenne standen heute wieder ein paar Sprünge auf dem Programm. Zuerst habe ich sie aber ablongiert und vorwärts-abwärts gearbeitet an der Longe. Auch sie kann sich an der Longe sehr gut aufwärmen und lockern. Danach ging es auf den Springplatz. Mit ihr arbeite ich momentan an den Grundkenntnissen fürs Springen. Sie muss erste Übungen zum Taxieren machen mit oder ohne Vorlegestange. Ich stelle eher niedrigere Sprünge auf, dafür Hindernisse aller Art. Je mehr Farben und Formen die Pferde von Anfang an kennen, umso furchtloser sind sie dann auf dem Turnier. Cayenne hat eigentlich nie Angst vor neuen Sprüngen, so ließ sie sich auch heute mühelos über den Wassergraben reiten. Allerdings konnte sie ihn schlecht taxieren und ich habe viele Versuche gebraucht, bis sie den richtigen Punkt gefunden hatte. Aber sie ist ja auch erst vier Jahre alt.
Danach habe ich Alizee gesattelt. Sie musste ich unbedingt erst ablongieren. Alizee gleich manchmal einem Pulverfass, wenn man sie aus der Box nimmt. Sie stellt dann ihren Hals und beginnt zu tänzeln, als würde sie gleich explodieren. An der Longe buckelt sie dann erst ein paar Runden, bevor sie sich vernünftig arbeiten lässt. Den Sattel kennt sie noch nicht so gut und sie versucht ihn immer noch loszuwerden. Nach ein paar Runden hatte sie sich heute aber beruhigt und ich konnte gut longieren. Sie hat immer ein gutes Tempo an der Longe und geht fleißig vorwärts. Nach wenigen Runden im Trab lässt sie meistens schon den Hals fallen und findet ihr Tempo. Heute stieg ich dann recht zügig in den Sattel. Sie hat natürlich noch kein besonders gutes Gleichgewicht mit Reiter, aber ich war sehr zufrieden. Alizee nimmt das Gebiss an und reagiert auch auf die Hilfen. Bei den Schenkelhilfen ist sie aber extrem sensibel. Wenn man sie einmal etwas zu fest stupft, macht sie gleich einen Satz nach vorne. Aber das wird sich im Laufe der Zeit neutralisieren.
Nach einer Viertelstunde war ich fertig und ließ Alizee noch ein bisschen in der Führmaschine laufen. Sie braucht immer eine Weile, um wieder abzukühlen. Danach durfte sie wieder auf die Koppel.
Pamina Blue durfte heute zum ersten Mal wieder in die Führanlage. Man sieht nun keine Unregelmäßigkeit mehr im Gang und sie darf sich ohne weiteres zwanzig Minuten im Schritt bewegen.
Mr. President hatte heute einen reinen Koppeltag, weil er ja gestern auf dem Turnier gewesen war. Morgen geht es dann bei ihm wieder weiter. Ich habe ihn mit Dakota auf die Koppel gestellt, damit er nicht alleine ist. Dakota bewegt sich nun immer schwerfälliger und man merkt, dass das Fohlen jeden Zentimeter ihres Bauches beansprucht. Nun wird es langsam Zeit, dass es endlich zur Welt kommt. Sie hatte heute ein klein wenig Harztropfen am Euter, vermutlich ist es in den nächsten Tagen dann soweit.
Anschließend habe ich erst mal Mittagspause gemacht und mich einen Moment hingelegt. Gestern saß ich noch lange an den Trainingsplänen und habe ein bisschen zu wenig geschlafen.
Nach der Pause ging es dann weiter mit Milord. Eigentlich wollte ich ihn zuerst longieren, aber er zeigte sich gleich sehr locker, sodass ich sofort in den Sattel steigen konnte. Ich habe viele Übergänge geritten, zunächst zwischen zwei Gangarten, danach innerhalb einer Gangart. Das ist eine gute Übung, um mehr Durchlässigkeit zu bekommen. Danach habe ich versucht, das Pferd etwas besser einzurahmen und an die Hilfen zu stellen. Milord fällt gerne auseinander, deshalb muss man immer auf der Hut sein, dass er einem nicht entwischt. Dazu übe ich gerne Schenkelweichen oder Übertreten mit ihm, damit er gut an die Hilfen kommt. Heute hat er sich da ein bisschen gesperrt zu Beginn. Dann darf ich keinesfalls nachgeben, sonst ist das Training vorbei. Mit ein bisschen Überredungskunst hat das aber doch geklappt. Am Ende war er richtig geschafft und pitschnass, deshalb gings noch eine Runde in die Führanlage zum Abschwitzen.
Last but not least kam noch Ditlena an die Reihe. Mit ihr habe ich heute Springtraining gemacht, weil sie auch bald wieder Turniere gehen soll. Ich habe ein paar Sprünge auf A bis L-Niveau aufgebaut und bin ein paar kleine Abfolgen gesprungen. In letzter Zeit habe ich nicht so viel geübt und das hat man heute deutlich gemerkt. Ditlena hat einige unnötige Fehler gemacht. Daraufhin habe ich nur noch Einzelsprünge gemacht, dafür diese so präzise geübt, bis am Ende alle fehlerfrei klappten. Ditlena kann sich unheimlich lange konzentrieren, sodass man mit ihr locker eine Dreiviertelstunde Springtraining machen kann. Das ist eigentlich eher selten. Am Ende war ich aber doch zufrieden und sie durfte auch noch zu den anderen Pferden auf die Koppel.
Nach dem Reiten habe ich noch zwei Sättel zum Sattler gebracht, da sie wieder einmal aufgepolstert werden müssen. Ich hoffe, dass ich sie bald abholen kann, weil ich nicht sehr viele Ausweichsättel habe. Bei uns hat jedes Pferd seinen eigenen Spring- bzw. Vielseitigkeitssattel. Hyazinth hat auch seinen eigenen Dressursattel, ansonsten haben wir einfach zwei Dressursättel, die auf alle Pferde passen.
Nach dem Termin beim Sattler musste ich noch einige Pferdesportartikel nachkaufen. Gamaschen und Hufglocken gehen bei uns sehr schnell kaputt, weil sie fast immer in Gebrauch sind. Deshalb musste ich mal wieder ein paar neue Sachen kaufen. Heute waren zwei Paar Fesselkopfgamaschen dabei für Ditlena und Hyazinth sowie Springgamaschen für Cayenne.
Am Abend habe ich nochmals nach Dakota gesehen, aber es hat sich an ihrem Zustand nichts geändert.

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