Sonntag, 5. April 2009
Black Pearl
daslebenisteinponyhof, 23:47h
Donnerstag
Die letzten Tage waren sehr stressig, deswegen bin ich irgendwie kaum zum Schreiben gekommen, aber in diesem Eintrag werde ich mal zusammenfassen, was alles so passiert ist.
Das Aufstehen am Montag ist mit nicht gerade leicht gefallen. Trotzdem bin ich gut in die Woche gestartet und es gibt einige Neuigkeiten.
Bei unserem Nachbarn ist nun das zweite Fohlen auch auf die Welt gekommen, genauer gesagt am Dienstagnachmittag. Der kleine ist schon sehr munter, dafür hat Queensberry ein bisschen länger gebraucht.
Heute Morgen durfte das erste Fohlen unseres Nachbarn zusammen mit Dakota und Queensberry auf die Koppel, bald darf dann auch noch der dritte dazukommen. Die drei Fohlen sollen immer zusammen sein können, weil wir alleine ja nur eine Zuchtstute haben. Die Fohlen sollen aber nicht ganz alleine aufwachsen, sondern Kontakte zu Gleichaltrigen haben, deshalb kommen die immer zusammen mit den Nachbarfohlen auf eine Koppel. Früher waren unsere Pferde in einem großen Pensionsstall untergebracht gewesen, wo die Fohlen immer gleichaltrige Kumpels hatten, weil dort an die 20 Fohlen pro Jahr geboren wurden.
Unser Sorgenkind Milord durfte schon früher als erwartet aus der Klinik nach Hause gehen. Die Klinik war total überfüllt, deshalb sind einige Pferde, denen es einigermaßen gut ging, nach Hause entlassen worden. Die Fahrt nach Hause war nicht ganz unproblematisch. Milord geht nicht immer gerne in den Anhänger. Jetzt hatte er noch einen Verband um sein rechtes Auge, sodass er noch unsicherer war. Deshalb brauchten wir einige Versuche, um ihn in den Anhänger zu bringen. Auf der Fahrt scheute er mehrmals und schaukelte, weil er sich unsicher fühlte. Ich war froh, dass ich auf der Autobahn fahren konnte, wo keine so starken Kurven waren. Tobende Pferde im Anhänger sind schrecklich und es ist extrem gefährlich für den Fahrer.
Milord ist jetzt wieder zuhause und hat eine neue Box bekommen. Man muss immer sehr vorsichtig an die Türe gehen und mit ihm sprechen, weil er ja im Moment nur auf einem Auge sieht. Er darf aber schon wieder ein bisschen raus und ich habe ihn schon ein paar Mal auf dem Hof herumgeführt. Ob er wieder sehen kann auf seinem rechten Auge ist noch nicht klar. Die Operation ist zwar gut verlaufen, aber die Hornhaut hatte einen sehr starken Riss, der nicht immer so gut zusammenwächst. Vielleicht sieht er dann auch nur ein bisschen was oder so. Das wird sich zeigen.
Meine Reitunterrichtsstute Ladina konnte ich am Dienstag nicht reiten, weil es ihr momentan nicht so gut geht. Das Regenwetter tut ihrem Rheuma nicht gut. Die Besitzer der Stute überlegen, ob sie auf eine Gnadenbrotweide kommen soll. Ich fände das zwar superschade, aber wenn sie hier nur den ganzen Tag in ihrer Box steht, hat das ja auch keinen Zweck. Schließlich muss man immer das Beste fürs Pferd wollen. Ladinas Reitpferdekarriere scheint sich dem Ende zuzuneigen, deshalb suchen die Besitzer nun einen Platz für sie, wo sie noch mehr draußen sein kann.
Unser Dressurpferd Mr. President ist soeben von seiner neuen Besitzerin abgeholt worden. Er gehört jetzt einer jungen Reiterin, die schon sehr gut im Sattel ist und auch schon einige Dressurprüfungen bis Klasse L gewonnen hat. Sie suchte nun ein etwas jüngeres Pferd als ihr vorheriges und stieß eines Tages auf Mr. President. Der achtjährige Wallach ist nun etwa 50km von hier in einem sehr schönen Stall untergebracht und soll ab sofort das neue Turnierpferd der jungen Dame werden. Ich bin überzeugt, dass er es bei ihr sehr schön hat. Sie hat sehr viel Ahnung von Pferden und hat sich irgendwie auf Anhieb mit President verstanden. Trotzdem ist es immer traurig, wenn ein Pferd geht. Die meisten unserer Pferde sind schon viele Jahre hier oder manche sind sogar selbst gezüchtet. Man baut einfach eine Bindung zu diesen Tieren auf, wenn man jeden Tag mit ihnen arbeitet. Mr. President war ein tolles Pferd und ich habe ihn sehr gemocht, deswegen bin ich schon ein bisschen traurig, dass er jetzt weg ist. Aber 50km sind ja nicht weit, vielleicht gehe ich ihn dann mal besuchen oder ich sehe ihn auf dem Turnier. Seine neue Besitzerin möchte nämlich in zahlreichen Dressurprüfungen starten.
Nun ist eine Box frei in unserem Stall. Da kommt nicht sofort ein neues Pferd rein, aber in nächster oder auch fernerer Zukunft soll dort ein Nachfolger von Mr. President einziehen. Wahrscheinlich soll es wieder ein junges Pferd werden, mal schauen. Mein Vater entscheidet, welche Pferde gekauft oder verkauft werden und er schaut sich immer ein bisschen um. Erst mal bleibt die Box aber leer, da mein Vater nichts überstürzen will mit dem Pferdekauf. Man entscheidet sich sehr lange für ein solches Tier, deshalb muss man nicht gleich in einer Woche das ultimative Pferd finden, das hat alles seine Zeit.
Am Dienstag bin ich mit meinem Vater zu Black Pearl gefahren. Dieses Pferd hat nichts mit dem Fluch der Karibik zu tun, denn es ist schon viel älter als der Film. Black Pearl ist heute stolze 27 Jahre alt. Sie war das erste eigene Pferd meines Vaters und sein bestes Turnierpferd. Er hat sie bekommen, als sie drei Jahre alt war. Danach hat er sie größtenteils selber ausgebildet und eingeritten. Eigentlich war sie zur Dressur geeignet, aber mein Vater sprang immer mit ihr und ließ es auch dabei bleiben. Als sie 14 Jahre alt war, gewann sie in einem Jahr 21 S-Springen. Das war der Höhepunkt ihrer Karriere, doch leider hatte das Pferd dann einen schweren Unfall und verletzte sich an der Wirbelsäule. Reiten war von da an Geschichte und Black Pearl kam auf eine große Koppel. Dort lebt sie nun seit über zehn Jahren und es geht ihr sehr gut. Der Rücken hat sich leider nie mehr von der Verletzung erholt, aber wenn sie nur auf der Koppel steht, hat sie keinerlei Schmerzen. Später wurde Black Pearl mal noch gedeckt als sie etwa 17 Jahre alt war. Sie nahm zwar auf, aber verfohlte kurz vor der Geburt, weil sich das Fohlen mit der Nabelschnur selbst erdrosselt hatte. Das machte meinem Vater ziemlich zu schaffen, da er gerne mit seiner besten Stute gezüchtet hätte. Irgendwie konnte er sich nie mehr dazu durchringen, sie nochmals decken zu lassen, aus Angst dass es wieder nicht klappt.
Jedenfalls gingen wir eben diese Stute besuchen. Führ ihr hohes Alter geht es ihr sehr gut und man sieht es ihr überhaupt nicht an. Ihr Name kommt auch nicht von ungefähr: sie hat noch immer wunderschönes, schwarzes Fell. Ich habe sie mal wieder ordentlich geputzt und gestriegelt. Das hat ihr sehr gefallen und sie ließ die Ohren ganz tief hängen dabei. Ich selber dufte als kleines Kind manchmal auf Black Pearl reiten oder sie putzen, weil sie immer so lieb war. Sie erinnert mich stark an Hyazinth vom Wesen her, außer dass sie manchmal einen totalen Schuss hatte und meinen Vater mehrfach ins Gras gesetzt hatte.
Ansonsten habe ich wie immer meine tägliche Stallarbeit gemacht diese Woche und die Pferde bewegt. Davon gibt’s nichts neues, ich werde morgen wieder schreiben, wie das Training war.
Die letzten Tage waren sehr stressig, deswegen bin ich irgendwie kaum zum Schreiben gekommen, aber in diesem Eintrag werde ich mal zusammenfassen, was alles so passiert ist.
Das Aufstehen am Montag ist mit nicht gerade leicht gefallen. Trotzdem bin ich gut in die Woche gestartet und es gibt einige Neuigkeiten.
Bei unserem Nachbarn ist nun das zweite Fohlen auch auf die Welt gekommen, genauer gesagt am Dienstagnachmittag. Der kleine ist schon sehr munter, dafür hat Queensberry ein bisschen länger gebraucht.
Heute Morgen durfte das erste Fohlen unseres Nachbarn zusammen mit Dakota und Queensberry auf die Koppel, bald darf dann auch noch der dritte dazukommen. Die drei Fohlen sollen immer zusammen sein können, weil wir alleine ja nur eine Zuchtstute haben. Die Fohlen sollen aber nicht ganz alleine aufwachsen, sondern Kontakte zu Gleichaltrigen haben, deshalb kommen die immer zusammen mit den Nachbarfohlen auf eine Koppel. Früher waren unsere Pferde in einem großen Pensionsstall untergebracht gewesen, wo die Fohlen immer gleichaltrige Kumpels hatten, weil dort an die 20 Fohlen pro Jahr geboren wurden.
Unser Sorgenkind Milord durfte schon früher als erwartet aus der Klinik nach Hause gehen. Die Klinik war total überfüllt, deshalb sind einige Pferde, denen es einigermaßen gut ging, nach Hause entlassen worden. Die Fahrt nach Hause war nicht ganz unproblematisch. Milord geht nicht immer gerne in den Anhänger. Jetzt hatte er noch einen Verband um sein rechtes Auge, sodass er noch unsicherer war. Deshalb brauchten wir einige Versuche, um ihn in den Anhänger zu bringen. Auf der Fahrt scheute er mehrmals und schaukelte, weil er sich unsicher fühlte. Ich war froh, dass ich auf der Autobahn fahren konnte, wo keine so starken Kurven waren. Tobende Pferde im Anhänger sind schrecklich und es ist extrem gefährlich für den Fahrer.
Milord ist jetzt wieder zuhause und hat eine neue Box bekommen. Man muss immer sehr vorsichtig an die Türe gehen und mit ihm sprechen, weil er ja im Moment nur auf einem Auge sieht. Er darf aber schon wieder ein bisschen raus und ich habe ihn schon ein paar Mal auf dem Hof herumgeführt. Ob er wieder sehen kann auf seinem rechten Auge ist noch nicht klar. Die Operation ist zwar gut verlaufen, aber die Hornhaut hatte einen sehr starken Riss, der nicht immer so gut zusammenwächst. Vielleicht sieht er dann auch nur ein bisschen was oder so. Das wird sich zeigen.
Meine Reitunterrichtsstute Ladina konnte ich am Dienstag nicht reiten, weil es ihr momentan nicht so gut geht. Das Regenwetter tut ihrem Rheuma nicht gut. Die Besitzer der Stute überlegen, ob sie auf eine Gnadenbrotweide kommen soll. Ich fände das zwar superschade, aber wenn sie hier nur den ganzen Tag in ihrer Box steht, hat das ja auch keinen Zweck. Schließlich muss man immer das Beste fürs Pferd wollen. Ladinas Reitpferdekarriere scheint sich dem Ende zuzuneigen, deshalb suchen die Besitzer nun einen Platz für sie, wo sie noch mehr draußen sein kann.
Unser Dressurpferd Mr. President ist soeben von seiner neuen Besitzerin abgeholt worden. Er gehört jetzt einer jungen Reiterin, die schon sehr gut im Sattel ist und auch schon einige Dressurprüfungen bis Klasse L gewonnen hat. Sie suchte nun ein etwas jüngeres Pferd als ihr vorheriges und stieß eines Tages auf Mr. President. Der achtjährige Wallach ist nun etwa 50km von hier in einem sehr schönen Stall untergebracht und soll ab sofort das neue Turnierpferd der jungen Dame werden. Ich bin überzeugt, dass er es bei ihr sehr schön hat. Sie hat sehr viel Ahnung von Pferden und hat sich irgendwie auf Anhieb mit President verstanden. Trotzdem ist es immer traurig, wenn ein Pferd geht. Die meisten unserer Pferde sind schon viele Jahre hier oder manche sind sogar selbst gezüchtet. Man baut einfach eine Bindung zu diesen Tieren auf, wenn man jeden Tag mit ihnen arbeitet. Mr. President war ein tolles Pferd und ich habe ihn sehr gemocht, deswegen bin ich schon ein bisschen traurig, dass er jetzt weg ist. Aber 50km sind ja nicht weit, vielleicht gehe ich ihn dann mal besuchen oder ich sehe ihn auf dem Turnier. Seine neue Besitzerin möchte nämlich in zahlreichen Dressurprüfungen starten.
Nun ist eine Box frei in unserem Stall. Da kommt nicht sofort ein neues Pferd rein, aber in nächster oder auch fernerer Zukunft soll dort ein Nachfolger von Mr. President einziehen. Wahrscheinlich soll es wieder ein junges Pferd werden, mal schauen. Mein Vater entscheidet, welche Pferde gekauft oder verkauft werden und er schaut sich immer ein bisschen um. Erst mal bleibt die Box aber leer, da mein Vater nichts überstürzen will mit dem Pferdekauf. Man entscheidet sich sehr lange für ein solches Tier, deshalb muss man nicht gleich in einer Woche das ultimative Pferd finden, das hat alles seine Zeit.
Am Dienstag bin ich mit meinem Vater zu Black Pearl gefahren. Dieses Pferd hat nichts mit dem Fluch der Karibik zu tun, denn es ist schon viel älter als der Film. Black Pearl ist heute stolze 27 Jahre alt. Sie war das erste eigene Pferd meines Vaters und sein bestes Turnierpferd. Er hat sie bekommen, als sie drei Jahre alt war. Danach hat er sie größtenteils selber ausgebildet und eingeritten. Eigentlich war sie zur Dressur geeignet, aber mein Vater sprang immer mit ihr und ließ es auch dabei bleiben. Als sie 14 Jahre alt war, gewann sie in einem Jahr 21 S-Springen. Das war der Höhepunkt ihrer Karriere, doch leider hatte das Pferd dann einen schweren Unfall und verletzte sich an der Wirbelsäule. Reiten war von da an Geschichte und Black Pearl kam auf eine große Koppel. Dort lebt sie nun seit über zehn Jahren und es geht ihr sehr gut. Der Rücken hat sich leider nie mehr von der Verletzung erholt, aber wenn sie nur auf der Koppel steht, hat sie keinerlei Schmerzen. Später wurde Black Pearl mal noch gedeckt als sie etwa 17 Jahre alt war. Sie nahm zwar auf, aber verfohlte kurz vor der Geburt, weil sich das Fohlen mit der Nabelschnur selbst erdrosselt hatte. Das machte meinem Vater ziemlich zu schaffen, da er gerne mit seiner besten Stute gezüchtet hätte. Irgendwie konnte er sich nie mehr dazu durchringen, sie nochmals decken zu lassen, aus Angst dass es wieder nicht klappt.
Jedenfalls gingen wir eben diese Stute besuchen. Führ ihr hohes Alter geht es ihr sehr gut und man sieht es ihr überhaupt nicht an. Ihr Name kommt auch nicht von ungefähr: sie hat noch immer wunderschönes, schwarzes Fell. Ich habe sie mal wieder ordentlich geputzt und gestriegelt. Das hat ihr sehr gefallen und sie ließ die Ohren ganz tief hängen dabei. Ich selber dufte als kleines Kind manchmal auf Black Pearl reiten oder sie putzen, weil sie immer so lieb war. Sie erinnert mich stark an Hyazinth vom Wesen her, außer dass sie manchmal einen totalen Schuss hatte und meinen Vater mehrfach ins Gras gesetzt hatte.
Ansonsten habe ich wie immer meine tägliche Stallarbeit gemacht diese Woche und die Pferde bewegt. Davon gibt’s nichts neues, ich werde morgen wieder schreiben, wie das Training war.
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